Heute möchte ich den Fuji-Usern unter euch einen kleinen Tipp mitgeben, wie ihr eure Kameras mit einer Powerbank versorgen könnt. Eine externe Stromversorgung für Fuji Kameras ist in den meisten Fällen ganz einfach zu realisieren und ist für manche Anwendungsgebiete unerlässlich. Wer häufig Timelapse-Aufnahmen in seine Videos einbaut oder, wie ich, gerne Startrail-Aufnahmen macht, kommt um eine externe Stromversorgung gar nicht herum. Das ist leider eine Krankheit der modernen DSLMs, sogern ich sie inzwischen auch mag, aber mit meiner Nikon D610 waren für den Akku 900 Aufnahmen kein Thema, während meiner Fuji X-T2 nach ca. 300 Aufnahmen der Saft ausgeht. Zeit, daran etwas zu ändern!
Dummy-Akku oder Powerbank?
Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten, deine Fuji Kamera von einer externen Stromquelle zu versorgen. Ihr könnt euch einen entweder einen Dummy-Akku selbst bauen, oder ihr nehm eine Powerbank mit einer sogenannten PowerDelivery-Funktion. Die erste Variante nutzt einen Dummy-Akku oder auch DC-Kuppler genannt. Dieser wird dann einen Akkupack mit 8,4V, der eigentlich für Fahrradbeleuchtungen gemacht wurde, angeschlossen und direkt in das Akkufach geschoben. Soll auch super funktionieren, aber ich konnte bisher nicht die passenden Teile mit den passenden Steckverbindungen zusammenfinden. Ich werde das irgendwann einmal ausprobieren und einen Beitrag dazu schreiben. Jedenfalls habe ich mich für die einfachere Variante entschieden: Ein Powerbank anschließen!
Stromversorgung über die Powerbank
Jetzt werden viele von euch sagen, das ginge nicht. Die Cam lässt sich im ausgeschalteten Zustand über den USB-Port zwar laden, sobald sie aber eingeschaltet wird, lädt die Powerbank während des Betriebs den Akku nicht mehr. Nun, mit normalen Powerbanks ist das auch wirklich so. Die 5V Ladespannung reichen einfach nicht aus. Deshalb habe ich mir eine Anker PowerCore Speed 20000 gekauft, da diese über eine PowerDelivery-Ausgang mit 18W verfügt. Bei diesen Powerbanks wir die Ladespannung intelligent auf den Verbraucher geregelt und kann auch die für die Fuji Akkus nötige Ladespannung erreichen.
Das „Speed“ in der Artikelbezeichnung ist wichtig. Diese Powerbanks sind etwas teurer, aber verfügen über den wichtigen PD-Ausgang. Es gibt die Power Core Speed derzeit in zwei verschiedenen Ausführungen, nämlich mit 10.000 mAh oder mit 20.000 mAh Kapazität. Ein NP-W126S Akku von Fujifilm, oder auch von einem Fremdhersteller, hat in der Regel eine Kapazität um die 1200 mAh. Folglich habt ihr mit der kleineren Anker die ca. 8-fache Kapazität und mit der großen Anker sogar die ca. 16-fache Kapazität eines einzelnen Akkus der Kamera.
Was ihr dann eigentlich nur noch benötigt, um eure externe Stromversorgung an die Kamera zu bringen, ist ein Ladekabel USB 3.0 mit Micro-USB auf der einen und USB-C auf der anderen Seite. Damit könnt ihr dann die PD-Ausgang der Powerbank ganz bequem mit der Kamera verbinden und siehe da… Der Akku wird auch geladen, während die Kamera eingeschalten ist. Wenn man dazu jetzt noch einen Fernauslöser nutzen möchte, sollte man darauf achten, dass dieser nicht an die Micro-USB-Buchse der Kamera angeschlossen wird. Man nennt diesen Anschlusstyp bei Fernauslösern auch RR-90, warum auch immer. Ich nutze einen günstigen Fernauslöser mit Klinkenstecker (R2-Anschluss) und ohne weiteren Schnickschnack. Dieser kann gleichzeitig mit der Powerbank angeschlossen werden.
Selbst mit der kleineren der beiden Powerbanks habt ihr dann genügend Saft, um auch mal 300-400 Aufnahmen mit jeweils 30 Sekunden Belichtungszeit zu erstellen. Wenn man genügend Zeit mitbringt, entstehen daraus Bilder, die nicht ganz alltäglich sind. So wie dieses hier, dass ich an der slowenischen Soča aufgenommen habe.
Update vom 15.08.2020:
Der Leser André hat in den Kommentaren darauf hingewiesen, dass es von Fuji selbst sogar Empfehlungen für kompatible Powerbanks gibt. Hier der Link dazu:
http://digitalcamera-english.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/20151/~/about-applicable-models-and-how-to-use-of-recommended-mobile-battery
Vielen Dank an André für die Kommentare und Infos! :)
Hallo,
Erst Mal vielen Dank für deinen Beitrag. Allerdings muss ich dich darauf hinweisen, dass die Verlinkung auf die Powerbank nicht mehr korrekt ist. Und zwar habe ich eben jene verlinkte bestellt und diese besitzt keinen PD Ausgang!
Somit kann ich jetzt retournieren und neu ordern und das Foto Projekt ist aufgrund dieser Verzögerung auch gestorben…
Hallo André,
vielen Dank, dass du mich auf diesen Fehler aufmerksam machst! Ich bin mir eigentlich sicher, dass die Verlinkung gepasst hat, als ich den Artikel damals erstellt habe. Jedenfalls hast du recht und ich habe die Links sofort aktualisiert!
Viele Grüße
Andreas
Hi Andreas,
ok, danke für die Änderung. Ein weiterer Hinweis allerdings noch. Fuji selber gibt den Hinweis auf 2 Anker Powerbanks welche kompatibel sind, allerdings auch nicht mit deinen neuen verlinkten übereinstimmen.
Hier der Link zur Fuji Seite:
http://digitalcamera-english.custhelp.com/app/answers/detail/a_id/20151/~/about-applicable-models-and-how-to-use-of-recommended-mobile-battery
Und hier der Link zu der Powerbank die ich nun gekauft habe und laut Fuji kompatibel sein soll:
https://www.amazon.de/gp/product/B071JWNQ8Y/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o00_s00?ie=UTF8&psc=1
Viele Grüße
André
Danke für deine Links! Ich baue deine Links ebenfalls unten in den Beitrag ein. Dann können die Leser selbst entscheiden, welche Variante ihnen am liebsten ist. Funktionsfähig sind auch die von mir verlinkten Powerbanks, auch wenn diese nicht explizit von Fuji empfohlen werden. Der einzige Unterschied besteht aus einem PD-Anschluss mit 18W und 22W. Aber auch der kleinere reicht meiner Erfahrungen nach für die X-T2 aus.
Hallo, ich möchte jetzt doch nochmals genau nachfragen. Es geht um die Watt Angaben.
Fuji empfiehlt die Anker, aber es gibt eben auch andere mit Power Delivery. Entscheidend für mich ist ja auch, dass die Kamera, in meinem Fall die X-T3, sowohl im ausgeschalteten Modus ( selbst eine ältere Philips 4000 mAh lädt die Kamera recht zügig) wie auch im EINgeschalteten Modus mit Strom der Powerbank versorgt wird (was bei der X-T3 ja möglich ist).
Ist jetzt die 24W Ausgangsspannung entscheidend, um die Kamera im EINgeschalteten Modus zu laden, also bei timelapse etc.? Denn einige bzw. viele Powerbank haben „nur“ 18W oder 22W…
Hallo Wolfgang,
die von mir genutzte Anker PowerCore 20000 PD hat einen PowerDelivery-Ausgang mit 18W und das funktioniert an der X-T2 hervorragend.
Viele Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
einen tollen Beitrag hast du da verfasst. Ich habe nun aber noch eine Frage.
Muss bei angeschlossener Powerbank und eingeschalteter Kanera, die Ladelampe an der Kamera leuchten, bzw. woran sehe ich, dass die Versorgung über den PD Anschluss funktioniert?
Also, ich kann sicher auch daneben sitzen und beobachten was passiert, aber vieleicht hast du mal ein Hinweis.
Viele Grüße Robert
Hallo Robert,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Bei mir verhält es sich so: Wenn ich die Powerbank an die Kamera anschließe, leuchtet die Lampe hinten grün im ausgeschalteten Zustand. Wenn ich die Kamera dann einschalte, geht die LED aus. Ich vermute, weil die Kamera ja dann nicht mehr direkt den Akku lädt, sondern den Strom aus der Powerbank eben für den Betrieb der Kamera nutzt.
Hallo Andreas,
vielen Dank für deinen Beitrag!
Kann man die Kamera denn während des Betriebes auch über die Steckdose laden? Also quasi mit einem ganz normalen Handyladegerät o.ä. mit USB C?
Ich möchte die Kamera nämlich für Livestreams verwenden und habe da natürlich einen direkten Stromanschluss.
Außerdem wäre es noch interessant zu wissen, ob die Kamera eingeschaltet bleibt oder, ob sie sich nach einiger Zeit von selbst ausstellt. Kannst du mir da vielleicht weiter helfe? (habe die Kamera noch nicht gekauft, es aber geplant)
Viele Grüße
Klara
Hallo Klara,
ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber mit einem entsprechend leistungsstarken Netzteil sollte das schon möglich sein. Z.B. könnte ein Netzteil, wie bei es bei den modernen iPhones mit Schnellladefunktion dabei ist, schon ausreichen. Ich kann das gerne einmal mit meinen Ladegeräten testen.
Hallo Andreas,
ich habe mir den Anker PowerCore Essential 20000 PD auf deinen Beitrag hin gekauft, aber er lädt die XT-3 leider nicht. Habe ich da etwas falsch verstanden oder muss man da noch etwas spezielles einstellen?
Vielen Dank und liebe Grüße
Eric
Hallo Eric,
bitte entschuldige die späte Antwort. Mein Beitrag bezog sich damals auf die XT-2 aber inzwischen habe auch auf die XT-3 upgegradet. Auch da funktioniert es bei mir einwandfrei. Folgende Tipps hätte ich noch:
– Bitte prüfe, ob du auch wirklich den PD-Ausgang der Powerbank nutzt. Das ist der USB-C Anschluss an der Powerbank. Du brauchst also ein USB-C zu USB-C Kabel. Der andere Anschluss an der Powerbank hat kein PD und liefert nicht genug Strom.
– Bitte bedenke, dass dir die Kamera im eingeschalteten Zustand nicht anzeigt, wenn sie „lädt“. Wenn sie aus ist, wird der Akku geladen und die Lampe an der XT-3 leuchtet. Ist die Cam allerdings eingeschaltet, leuchtet das Lämpchen nicht weil die Kamera den internen Akku nicht lädt, sondern den Betriebsstrom direkt über die Powerbank bezieht.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
VG Andreas
Hallo Herr Renner.
Thema Powerbank an Fuji X-T2. Zur Zeit nehme ich Startrails-und Timelapssequenzen mit dem Powerhandgriff von Fuji auf. Eine Powerbank ist da eine Alternative, insbesondere wenn noch eine Objektivheizung benötigt wird.
Wie heißt denn nun der Nachfolger der Anker Power Core Speed 20000? Ist dies die Power Core Essential 20000?
Danke im Voraus.
Liebe Grüße Rainer Döpper
Guten Tag,
ich bin zufällig auf diesen Artikel gestoßen und habe mich gefragt, wie es bei meiner XT20 ist. Ich habe an einem gewöhnlichen 5V 1A USB Ladegerät ein USB Messgerät angeschlossen und das Mikro-USB Kabel mit der XT20 verbunden. Dabei sind lastabhängig zwischen 0,3A (Bilder anschauen, im Menü navigieren) und 0,7-0,85A geflossen (Fotografieren, mit LCD Display etwa 0,1A höher als über den Sucher). Das selbe Ergebnis habe ich mit meiner alten Powerbank mit 1A maximalen Ausgangsstrom.
Deshalb gehe ich davon aus, dass jedes alte USB Netzteil und jede Powerbank die Kamera direkt versorgt, jedoch den Akku nicht läd. Damit dürften Langzeitaufnahmen/Timelapse nichts mehr im Wege stehen, selbst ohne spezielles Equipment. Oder habe ich einen entscheidenden Punkt übersehen?
Danke für den guten Austausch hier.
Hi Chris,
sofern deine Messungen korrekt sind steht dem, rein elektrisch, erstmal nichts im Wege. Was ich nicht weiß ist, ob die Kamera eventuell erst ab einer gewissen Stromschwelle aktiv wird. Es könnte theoretisch sein, dass die Cam erst ab einem gewissen gemessenen Strom in den Lademodus wechselt um ein zu geringe Stromversorgung zu vermeiden. Das halte ich aber trotzdem für unwahrscheinlich.
Viele Grüße
Andreas